Einbauvorbereitungen

Die nachfolgenden Empfehlungen und Hinweise zum Einbau von Lichtkuppeln spiegeln die allgemeinen Erfahrungen und den üblichen Stand der Technik wider. Spezifische Vorgaben des Herstellers zum Einbau seiner Lichtkuppeln haben daher immer Vorrang vor diesen Empfehlungen.

Herstellung der Dachöffnung

Zum Einbau der Aufsatzkränze von Lichtkuppeln sind die hierfür vorgesehenen Dachöffnungen nach den folgenden Anforderungen herzustellen:

  • Öffnungen für Lichtkuppeln in Dachflächen sind statisch auszuwechseln und so einzufassen, dass eine ebene Auflagefläche um eine Öffnung in der Nenngröße der Lichtkuppel entsteht.
  • Dachdurchdringungsbereiche für RWA-Geräte und Lichtkuppeln im Industriebau sind bei großflächigen Dächern unter Beachtung der DIN 18234-Reihe auszuführen.

Durchsturzschutz

Lichtkuppeln sind im Grundsatz weder begehbar, betretbar noch durchsturzsicher. In allgemein zugänglichen Dachflächen (Dachterrassen, Parkdächern, begehbaren Gründächern usw.) sind daher besondere Schutzmaßnahmen erforderlich. Dies gilt auch sobald Arbeiten auf der Dachfläche ausgeführt werden müssen (siehe ASR A2.1 „Schutz vor Absturz und herabfallenden Gegenständen, Betreten von Gefahrenbereichen“, Abschnitt 7 Arbeitsplätze und Verkehrswege auf Dächern). Geeignet sind zum Beispiel Umwehrungen, Umzäunungen, Gitter oder ähnliches, die in der Dachfläche verankert werden.


Befestigung von Aufsetzkränzen

Nur ausreichend dimensionierte Schraubverbindungen sichern den Aufsetzkranz bzw. die Aufkantung zuverlässig gegen Windsog. Hinweise zu einer sicheren Befestigung auf Dachflächen liefert die FVLR-Richtlinie 03 „Befestigungsmittel von Lichtkuppeln und Lichtbändern auf Dächern“.

FVLR Richtlinie 03:

Befestigungsmittel von Lichtkuppeln und Lichtbändern auf Dächern

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Beispiel Holzbohlenrahmen:

Mit Holzschrauben in Abständen von max. 30 cm wird der Flansch von Lichtkuppel-Aufsetzkränzen auf der Bohlenrahmenkonstruktion befestigt. Eine Nagelung ist im Hinblick auf den entstehenden Windsog nicht ausreichend. Bei Rauchabzugslichtkuppeln sind für die Befestigung die Vorschriften der Hersteller zu beachten.


Anschlusstechnik im Flachdach

Dachabdichtungen müssen wasserdicht sein. Dieser Grundsatz gilt nicht nur für die Dachfläche sondern er muss auch bei allen Dachanschlüssen und Dachdetails im wasserführenden Bereich berücksichtigt werden.

Folgende Grundsätze gelten daher auch für das Eindichten von Lichtkuppeln:

  • Sämtliche Dacheinbauteile sind zuverlässig dicht einzubinden.
  • Alle Anschluss- und Verbindungsstellen der Dachabdichtung sind materialhomogen herzustellen.
  • Anschluss- und Verbindungsstellen sollen nach Möglichkeit aus der Abdichtungsebene herausgehoben werden.

Marktgängige Flachdachabdichtungen sind:

  • Bitumen-Dachbahnen
  • Kunststoff-Dachbahnen
  • Kautschuk-Dachbahnen

Anwendungshinweis:

Die nachfolgenden Ausführungsdetails und Hinweise basieren auf der Praxiserfahrung der Verbandsmitglieder des FVLR. Sie entbinden den Anwender keinesfalls von der Pflicht, sich mit den jeweils gültigen Vorschriften und Richtlinien vertraut zu machen. Die Angaben erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, sind jedoch unverbindlich, ohne Gewähr und ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Die Fachregeln des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks beschreiben und zeigen z. B. in den „Flachdachrichtlinien“ einige Konstruktionsdetails und Anschlusslösungen für den Bereich des Flachdaches, die als allgemein anerkannte Regeln der Technik gelten.

Es gibt allerdings heute so viele Möglichkeiten, ein Dach abzudichten, dass die Fachregeln keinesfalls alle denkbar möglichen Fälle aufzeigen und abhandeln können.

Aus diesem Grund zeigen wir hier für verschiedene Dachaufbauten systematisch auf, wie sach- und fachgerechte Einbau-Details aussehen können.

Ausführliche und bebilderte Tipps und Hinweise liefert auch das Heft 5 des FVLR „Dachanschlüsse im Detail“.

FVLR Heft 5:

Dachanschlüsse im Detail

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Für den sach- und fachgerechten Anschluss der unterschiedlichen Dachabdichtungen an die Aufsetzkränze bieten die Mitgliedsfirmen des Fachverbands diverse Anschluss-Systeme, beispielhaft in Form von Dachbahn-Anschluss-Systemen (Überhangstreifen, Schienen, Klemmleisten, Anschlusskragen etc.) oder einlaminierten Dachbahnanschlussstreifen (z. B. aus PVC).

Kommt es bei den Montage- und Dachanschlussarbeiten trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu Verschmutzungen an der Lichtkuppel oder dem Aufsetzkranz, müssen für deren Entfernung die Vorgaben für die Reinigung beachtet werden, da die Verwendung abrasiver oder chemisch aggressiver Reinigungsmittel oder ungeeigneter Reinigungsverfahren zu irreversiblen Schäden an den Lichtkuppeln führen können.

Anschluss von Bitumenabdichtungen an Aufsetzkränzen

ACHTUNG! – Um bei den Dachabdichtungsarbeiten mit Bitumenbahnen eine direkte Beflammung des Aufsetzkranzes zum Beispiel durch einen Gasbrenner zu vermeiden, ist generell das sogenannte Umklappverfahren anzuwenden. Aus dem gleichen Grund ist es immer ratsam, die Lichtkuppelhaube erst nach dem Eindichten zu montieren. Andernfalls ist auch sie gegen Beflammen zu schützen. Durch direkte Beflammung beschädigte Bauteile dürfen nicht eingebaut werden!

Für Dachabdichtungen mit Bitumendachbahnen haben sich 3 wesentliche Einbauvarianten für die Aufsetzkränze von Lichtkuppeln bewährt. Diese unterscheiden sich in ihrer Eignung für bestimmte Aufsetzkranzarten sowie spezielle Einbauanforderungen.

Variante I: Eindichtung am unteren Anschlussflansch mit Holzbohlenrahmen

Diese Anschlussvariante ist für Aufsetzkränze mit integrierter Dämmebene beispielsweise aus PVC oder GFUP geeignet. Die Lichtkuppelöffnung wird durch einen Holzbohlenrahmen in Höhe der Dachdämmung eingefasst. Der Aufsetzkranz wird mit einem zweiten mindestens 5 cm hohen Holzbohlenrahmen aus dem Dach herausgehoben und auf diesen befestigt. Der Anschluss der Bitumendachabdichtung erfolgt im unteren Bereich des Aufsetzkranzes auf einem hierfür geeigneten Anschlussflansch des Aufsetzkranzes.

Arbeitsschritte:

  • Dachöffnung statisch auswechseln
  • Holzbohlenrahmen in der Stärke der Wärmedämmung verlegen
  • zweiten Holzbohlenrahmen (mind. 5 cm dick) aufbringen
  • Aufsetzkranz nach Herstellervorgabe befestigen
  • Übergang zur höherliegenden Bohle mit Dämmkeil ausbilden
  • Klebeflansch (mind. 12 cm breit) mit Voranstrich versehen
  • Abdichtung in 2 Lagen mit Rückversatz vollflächig aufkleben

Die Konstruktion ist so aufzubauen, dass die Oberkante des Aufsetzkranzes mindestens 15 cm über der fertigen Dachoberfläche liegt. Die Austrittsöffnung von Lichtkuppeln, die als Rauch- und Wärmeabzugsgeräte verwendet werden, muss darüber hinaus mindestens 25 cm über der fertigen Dachoberfläche liegen. Dementsprechend ist eine ausreichende Aufsetzkranzhöhe ab ca. 30 cm vorzusehen.

Bei sehr großen Lichtkuppeleinheiten mit Seitenlängen der Aufsetzkränze über 2,50 m empfiehlt sich ein Hochführen der Dachbahn.

Variante II: Eindichtung auf wärmegedämmtem Anschlussflansch

Zum Beispiel wenn der Holzbohlenrahmen aus brandschutztechnischer Sicht (siehe DIN 18 234) besonders im Stahltrapezblechdach abzulehnen ist, sollten andere Lösungen verwendet werden, die ohne Holzbohlenrahmen auskommen. Für diese Anschlussvariante sind zum Beispiel Aufsetzkränze aus GFUP mit einem wärmegedämmtem Anschlussflansch geeignet.

Arbeitsschritte:

  • Dachöffnung statisch auswechseln
  • Aufsetzkranz mit wärmegedämmten Anschlussflansch befestigen (Anschlussflanschhöhe mindestens 5 cm höher als die Wärmedämmung des Daches wählen)
  • Übergang zum höherliegenden Anschlussflansch mit Dämmkeil ausbilden
  • Klebeflansch mit Voranstrich versehen
  • Abdichtung in 2 Lagen mit Rückversatz vollflächig aufkleben

Die Konstruktion ist so aufzubauen, dass die Oberkante des Aufsetzkranzes mindestens 15 cm über der fertigen Dachoberfläche liegt. Die Austrittsöffnung von Lichtkuppeln, die als Rauch- und Wärmeabzugsgeräte verwendet werden, muss darüber hinaus mindestens 25 cm über der fertigen Dachoberfläche liegen. Bei Aufsetzkränzen mit wärmegedämmten Anschlussflanschen ist die Dicke der Dachdämmung dabei zu berücksichtigen. Zum Beispiel für Dachdämmungen von 20 cm wären dementsprechend Aufsetzkranzhöhen ab ca. 50 cm ausreichend.

Variante III: Hochführen der Dachbahn am Aufsetzkranz

Für einschalige Aufsetzkränze aus Stahlblech oder Aluminium mit vorgestellter Dämmung ist grundsätzlich dieser Anschluss mit hochgeführter Dachbahn auszuführen, um die Dämmung vor Bewitterung zu schützen. Wenn die Bitumendachbahn am Aufsetzkranz hochgeführt wird, ist es unbedingt notwendig, sie am oberen Abschluss gegen ein Abrutschen oder Ablösen durch zusätzliche mechanische Befestigungen in den Aufsetzkranz zu sichern. Zudem ist ein Schutz vor Wasserhinterwanderung unerlässlich. Zum sicheren Anschluss der Bitumendachbahn nach diesen Vorgaben wird meist ein zusätzlicher Anschlussrahmen auf dem Blechaufsetzkranz befestigt, der entsprechende Anschlussflächen zur Verfügung stellt.

Auch für Aufsetzkränze aus PVC und GFUP hat sich die Anschlussvariante mit hoch geführter Bitumenabdichtung in der Praxis bewährt. Auf einen zusätzliche Anschlussrahmen kann in diesen Fällen meist verzichtet werden, weil der Anschluss direkt auf den Außenflächen des Aufsetzkranzes erfolgen kann.

Die Detailausbildung der Abdichtung in der geneigten Fläche und im geneigten Eckbereich erfordert besondere Sorgfalt und erhöhte Aufmerksamkeit, da Verarbeitungsmängel in diesen Details erfahrungsgemäß mit hoher Wahrscheinlichkeit zu späteren Dichtigkeitsreklamationen führen.

Bei großflächigen Dächern ist der hochgeführte Dachbahnanschluss an Aufsetzkränzen aus brandschutztechnischer Sicht besonders zu beachten. Gegebenenfalls kann durch den Einbau eines Profilrahmens, der den oberen Anschluss der hochgeführten Bitumenabdichtung um mindestens 80 mm überdeckt, auf eine sonst erforderliche Kiesschüttung auf der Dachabdichtung um die Lichtkuppeln herum verzichtet werden.

Alle drei oben beschriebenen Ausführungsvarianten von Bitumenabdichtungen an Aufsetzkränzen gewährleisten in gleicherweise bei sach- und fachgerechter Ausführung einen sicheren und dauerhaften Anschluss der Dachabdichtung, die der hohen zu erwartenden Lebensdauer von Bitumenbahnabdichtungen in nichts nachsteht.

Anschluss von hochpolymeren Dachbahnen an Aufsetzkränze

Hochpolymere Dachabdichtungen erfordern aufgrund ihrer werkstoffbedingten Eigenarten andere Anschlusstechnologien. Da die Kunststoffbahnen mit der Zeit irreversibel, d. h. unumkehrbar schrumpfen, üben sie eine Zugbelastung auf die Anschlusskonstruktion aus.

ohne Gewebeeinlage1 – 3 % (je nach Werkstoff)
mit Gewebeeinlage0,1 – 1 % (je nach Werkstoff)
Irreversibles Schrumpfen hochpolymerer Dachbahnen

Hinzu kommt eine Beanspruchung des Anschlusses durch die Temperatur (Ausdehnung bei Erwärmung, Schrumpfen bei Abkühlung). Der Anschluss einer hochpolymeren Dachbahn am Aufsetzkranz muss daher nicht nur zuverlässig dicht sein, sondern auch Zugkräfte aufnehmen. Da ihr Dehnverhalten stark variiert, sind für den Anschluss hochpolymerer Dachbahnen an Aufsetzkränze immer die Verlegerichtlinien des jeweiligen Dachbahnherstellers zu berücksichtigen!

Generell wird der Einsatz von hochpolymeren Abdichtungsbahnen mit Gewebeeinlage empfohlen, um die Bewegungen und die resultierenden Spannungen in der Dachabdichtung und deren Anschlüssen zu minimieren. Sofern eine homogene Verbindung gleicher Materialien nicht möglich ist, muss der Anschluss am Aufsetzkranz hochgeführt und dort angeschlossen werden.

Verschweißen von Dachbahnen aus PVC, PEC oder VAE

Beim Verschweißen dieser Dachbahntypen sind die fachgerechte Ausführung der Ecken und des oberen Randes (zum Schutz vor Wasserhinterwanderung) sowie die Vorgaben der Dachbahnhersteller zu beachten.

Aufsetzkränze aus Hart-PVC

Dachbahnen aus PVC-, PEC- oder VAE-Material können direkt unten auf dem Klebeflansch aufgeschweißt werden, wenn die Freigabe des Dachbahnherstellers vorliegt.

Aufsetzkränze aus GF-UP

Bei GFUP-Aufsetzkränzen besteht die Möglichkeit, im Flanschbereich Hart-PVC-Profile zu integrieren, auf die dann die hochpolymeren Dachbahnen (PVC/PEC/VAE) geschweißt werden können. Diese Aufsetzkränze werden i. d. R. auftragsbezogen gefertigt.

Aufsetzkränze ohne kunststoffschweißbare Anschlussflächen

Stehen keine schweißbaren Anschlussflächen zur Verfügung, wird der Aufsetzkranz vollständig mit Folienverbundblechen eingefasst. Der obere Rand und die Blechüberlappung sind besonders zu sichern. Der Anschluss der Dachbahn erfolgt durch Verschweißen mit dem Verbundblech.

Anschluss anderer hochpolymere Dachbahnen

Besonders PIB-, ECB- oder EPDM-Dachabdichtungen können nicht mit Hart-PVC verschweißt werden. Stehen keine Folienanschlussbleche zur Verfügung, sind diese Dachbahnen nach den gültigen Regeln der Flachdachtechnik am Aufsetzkranz hochzuführen. Damit die Dachbahn nicht abrutscht oder abheben kann, ist diese mit einer am Aufsetzkranz zu verschraubenden Anpressschiene (Anschlussschiene) zu sichern, sofern nicht systembedingt eine integrierte Anschlusszone vorhanden ist.

Die Befestigungsmittel sind so zu wählen, dass ein Ausreißen verhindert wird. Die Fuge zwischen Anschlussschiene und Aufsetzkranz ist sorgfältig zu dichten. Wirtschaftliche Alternativen bieten Aufsetzkränze, die bereits werkseitig für den Anschluss an hochpolymere Dachabdichtungen vorbereitet sind, z. B. durch Manschetten- oder Kragenlösungen aus dem gleichen Material wie die Dachabdichtung.


Einbindung in Dachdeckungen

Lichtkuppeln werden mit ihren Aufsetzkränzen nicht nur in Flachdächern mit Dachabdichtungen eingesetzt, sondern auch in leicht geneigten Dächern mit profilierten Dachdeckungen zum Beispiel aus Blech. Die Dachdeckungen müssen dabei regensicher sein und das Wasser in Dachneigung abführen.

Der gleiche Grundsatz gilt auch für den Einbau der Aufsetzkränze in solche Dächer. Deshalb sind bei den Mitgliedern des Fachverbandes Aufsetzkränze mit speziellen Anschlussflanschen für den Einbau in verschiedene Einbausituationen in solchen profilierten Dächern erhältlich.

Eine ausführliche und bebilderte Tipps und Hinweise zum Einbau gibt das Heft 5 des FVLR „Dachanschlüsse im Detail“.

FVLR Heft 5:

Dachanschlüsse im Detail

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FACHWISSEN Aufsetzkränze

Die verschiedenen Aufsetzkranzarten hierfür werden im FVLR-FACHWISSEN „Aufsetzkränze“ gezeigt und erklärt.