Lichtbänder in der Nutzungsphase

Das Fensterputzen gehört in jedem Haushalt zu den regelmäßig wiederkehrenden Aufgaben. Je nach Gegend und Verschmutzungsgrad sind die Fenster mehrmals jährlich an der Reihe. Verschiedene Reiniger, Pflegemittel und Putztechniken werden eingesetzt, damit die Glasscheiben von innen und außen möglichst streifenfrei sauber werden. Selbstverständlich werden schonende Reinigungsverfahren ohne scheuernde Putzmittel für Rahmen und Scheiben benutzt, damit es keine Kratzer oder Beschädigungen der empfindlichen Gläser gibt.

Auch Lichtbänder benötigen regelmäßig eine Reinigung und fachmännische Wartung, welche auch ihre Funktionalausstattungen wie beispielsweise Klappensysteme oder Verschattungsanlagen umfasst.

Doch im harten Alltagsleben am Arbeitsplatz werden die im Dach eingebauten Oberlichter, die eigentlich Tageslicht spenden sollen, häufig sträflich vernachlässigt. Obwohl die glatten Flächen einen gewissen Selbstreinigungseffekt haben, sind sie aufgrund fehlender Reinigung von innen und außen nach einigen Jahren verschmutzt und lassen nur noch einen geringen Teil des wertvollen Tageslichts durch.

Dauerhafte grobe Verschmutzungen auf den Oberflächen führen zu veränderten Oberflächentemperaturen und erhöhen so die Temperaturspannungen in den Materialien. Hierdurch oder durch permanent auftretende Feuchtigkeit reagieren einige Materialien mit erhöhter Alterung, Korrosion oder Fäulnis.

Die regelmäßige Inspektion und der dadurch resultierende frühzeitige Austausch von preiswerten Wartungskomponenten, wie zum Beispiel Dichtungen, oder auch Wartungsarbeiten, wie das erforderliche Reinigen und Schmieren von beweglichen Bauteilen, sorgen für eine lange Lebensdauer teurer Antriebskomponenten und den langzeitigen Erhalt der wesentlichen Grundfunktionen von Lichtbändern, die neben dem Tageslichteinfall zum Beispiel auch die Dichtigkeit und den Wetterschutz in jeglicher Form umfassen.

In jedem Fall sind vor Beginn aller Arbeiten an und in Lichtbändern unbedingt die Herstellervorschriften und -hinweise sowie die Unfallverhütungsvorschriften (UVV) der Berufsgenossenschaften zu beachten!


Reinigung

Durch die üblichen Bogen-, Sattel- oder Shedformen der Lichtbänder kann bei bestimmungsgemäßem Einbau jeglicher Niederschlag ungehindert vom Produkt ablaufen, durch die glatte Oberfläche der Kunststoffverglasungen wird hierdurch ein guter Selbstreinigungseffekt erzielt.

Trotz dieser Wirkung sammeln sich an den inneren und äußeren Oberflächen von Lichtbändern Verunreinigungen aus Luftverschmutzung an. Außen kommen zusätzliche feine Verschmutzungen aus Niederschlag, aber auch grober Schmutz von Tieren oder Planzenresten, wie zum Beispiel Blätter, hinzu.

Wann eine Reinigung sinnvoll oder auch erforderlich ist, hängt deshalb sehr stark von den örtlichen Gegebenheiten und der Einbausituation wie auch von der Gebäudenutzung ab.

Dies sollten auch die Reinigungsintervalle berücksichtigen. Eine Reinigung eines Lichtbandes wird deshalb immer dann empfohlen, wenn:

  • der Lichteinfall spürbar abnimmt, bedingt durch gleichmäßige Verschmutzungen der Kunststoffverglasung (innen und/oder außen)
  • durch die Kunststoffverglasung größere partielle Verschmutzungen auf der Außenschale sichtbar werden
  • im Rahmen von Dachinspektionen Ansammlungen von grobem Schmutz wie Laub und Gehölz an Lichtbändern festgestellt werden

Derartig verunreinigte Lichtbänder werden ihrem Hauptzweck, der Versorgung der Menschen im Gebäudeinneren mit ausreichend Tageslicht, nicht mehr gerecht.

Nach der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV Anlage 1 Punkt 3.4) müssen die Arbeitsstätten aber möglichst ausreichend Tageslicht erhalten. Wird der Tageslichteintritt in den Raum durch starke Verschmutzungen oder Alterung des Materials behindert, müssen diese Mängel daher umgehend beseitigt werden. Eine darauf abstellende behördliche Anordnung nach § 120 f Gewerbeordnung ist möglich. Mehr Informationen zur Erfordernis des Tageslichts für den menschlichen Organismus befinden sich im Bereich Ausleuchtung mit natürlichem Tageslicht.

Die eigentliche Verpflichtung des Arbeitgebers zur Instandhaltung und Reinhaltung, also auch die Reinigung der lichtspendenden Oberlichtflächen ergibt sich aus § 3 (1) bzw. 3 (2) ArbStättV. Weitergehende Hinweise zur Reinigung und Instandhaltung enthält die neue Technische Regel für Arbeitsstätten A1.6 Fenster, Oberlichter, lichtdurchlässige Wände (ASR A1.6). Unterlassungen im Zusammenhang mit diesen Vorgaben beeinträchtigen die Funktion und können die Lebensdauer des Produktes verringern.

Die verschiedenen Bestandteile von Oberlichtern bedürfen aufgrund ihrer Funktionen auch unterschiedliche Arbeitsschritte zur Reinigung und Wartung. Klassische Lichtbänder bestehen im Allgemeinen aus:

  • Kunststoffverglasung
  • Anschlussrahmenprofilen
  • Trag- und Abdeckprofilen
  • Lichtbandzargen
  • elektrischen, pneumatischen oder manuellen Öffnern zur täglichen Be- und Entlüftung
  • ggf. Zusatzausstattungen wie Lüfteraggregate, Verschattungsanlagen oder vergleichbare Bauteile und
  • weiteren Zubehörteilen (z. B. Beschlagteilen)

Reinigungshinweise für Lichtbänder

Die Vielfalt der Bestandteile von Lichtbändern und insbesondere der darin verwendeten Materialien ist also enorm. Für die Reinigung von Lichtbändern sind daher generell die Reinigungsvorgaben der jeweiligen Hersteller zu berücksichtigen. Die nachfolgenden Tipps gelten nur, sofern die Hersteller keine abweichenden Vorgaben machen.

ACHTUNG Reinigungsmittel! Verschiedene chemische Inhaltsstoffe von im Handel erhältlichen Reinigungsmitteln können bei Kontakt zu irreversiblen Schäden an den Kunststoffmaterialien von Lichtbändern führen! Lösemittel und andere chemische Substanzen können auf bestimmte Kunststoffarten eine zersetzende oder versprödende Wirkung haben und verändern so das molekulare Kunststoffgefüge. Solche Schäden werden deshalb auch nicht immer sofort sichtbar, sondern können sich beispielsweise während der Nutzung in einem extrem beschleunigten Alterungsverhalten zeigen. Spezielle Reinigungsmittel dürfen daher nur verwendet werden, wenn ihre Verwendung auf dem jeweiligen Kunststoff zugelassen ist!

Reinigungsmittel mit abrasiven Inhaltstoffen (Scheuermittel) und die mechanische Entfernung von festsitzenden Oberflächenverschmutzungen sollten generell vermieden werden, da diese die Oberflächen verkratzen.

Allgemeingültige Hinweise und Tipps zur Reinigung einiger Bestandteile sind nachfolgend zusammengestellt.

Kunststoffverglasung

Die Kunststoffverglasungen von Lichtbändern werden meist aus Stegplatten aus Polycarbonat (PC) oder seltener auch Platten aus anderen thermoplastischen Kunststoffen hergestellt. Auch der duromere Werkstoff GFUP (glasfaserverstärktes ungesättigtes Polyesterharz) findet teilweise als Bestandteil in der Verglasung Verwendung. Die Verglasungsplatten haben eine porenlose und glatte Oberfläche, auf der sich Schmutz meist nur schwer festsetzen kann.

Die Flächen werden vorzugsweise mit Spülmittel-Wasser o. ä. und einem weichen Tuch oder Schwamm abgewischt. ACHTUNG: Lichtbänder keinesfalls trocken abreiben! Für eine gründliche Reinigung empfehlen sich lösemittelfreie, antistatische Kunststoffreiniger, die für die jeweiligen Kunststoffe zugelassen sind. Keinesfalls dürfen Scheuermittel (Abrasiva) eingesetzt werden, da sie die Oberflächen zerkratzen.

Profile und Lichtbandzargen

Anschlussrahmenprofile, Trag- und Abdeckprofile sowie Lichtbandzargen werden wie Fensterrahmen mit nicht abrasiven Reinigungsmitteln und viel Wasser gereinigt.

Isolierverglasungen von Glaslichtbändern

Die Reinigung der für Glaslichtbänder üblichen Isolierverglasungen sollte wie bei Fenstern auch mit einem weichen Tuch oder Schwamm, viel Wasser und entsprechend geeigneten Reinigungsmitteln erfolgen. Auch der Einsatz von Glasreinigern und im Fachhandel erhältlichen Fensterreinigungsgeräten ist möglich. ACHTUNG: Flachdachfenster keinesfalls trocken abreiben!

Keinesfalls dürfen Scheuermittel (Abrasiva) eingesetzt werden, da sie die Oberflächen zerkratzten.

Elektrische Komponenten

Elektrische Komponenten von Lichtbändern wie Öffnerantriebe, Kabel, Anschlussdosen und Steuerungseinheiten sind stromführende Bauteile und sollten deshalb niemals in Kontakt mit Wasser oder anderen Reinigungsflüssigkeiten kommen. Sie dürfen lediglich abgesaugt oder abgekehrt bzw. trocken abgewischt werden, falls dies wirklich nötig ist.

Elektrische Komponenten werden im Regelfall ohnehin während der Wartung geprüft und gereinigt falls erforderlich.


Wartung

Die Wartung von Oberlichtern ist eine Maßnahme der vorbeugenden Instandhaltung, die in den vom Hersteller vorgegebenen Zyklen ausgeführt, eine optimale Funktion des Lichtbandes und die frühzeitige Erkennung kritischer Verschmutzungen und kleinerer Beschädigungen gewährleistet. Der Nutzwert des Lichtbandes bleibt lange erhalten und die Kosten für Reparaturen und Austausch defekter Bauteile werden gering gehalten.

Die Maßnahmen zur Wartung beinhalten nach Norm

  • das Ausführen von Wartungsarbeiten
  • die Inspektion
  • die Instandsetzung

Welche Bestandteile müssen gewartet werden?

Gemäß DIN EN 14963 soll die regelmäßige Wartung von Oberlichtern beinhalten:

  • Reinigung der Bauelemente
  • Prüfen und eventuelles Ersetzen der Dichtungen
  • Prüfen und Warten und eventuelles Austauschen von Zubehör
  • Warten der Öffner (falls vorhanden)

Dauerhafte Unterlassungen im Zusammenhang mit diesen Vorgaben werden mit hoher Wahrscheinlichkeit die Funktion und die Lebensdauer des Produktes beeinträchtigen.

Jede Wartung beginnt dabei mit einer Sichtkontrolle der Produkte.

Welche Bestandteile von Lichtbändern besonderer Maßnahmen und Sorgfalt bei der Wartung bedürfen, wird durch den Hersteller vorgegeben. Typische zu wartende Bestandteile von Lichtbändern sind:

  • Dichtungen, insbesondere in beweglichen Schließfugen
  • Bewegliche Zubehörteile
  • Elektronische Bauteile

Sichtkontrolle

Eine qualifizierte Sichtkontrolle umfasst die visuelle Suche nach sichtbaren Beschädigungen am Produkt von innen und außen sowie die allgemeine Überprüfung der Funktion von integrierten Ausstattungen wie beispielsweise das Öffnen und Schließen von Klappen zur natürlichen Lüftung.

Die Kontrolle umfasst bei Lichtbändern insbesondere:

  • den Zustand der Verglasung, besonderes die Freiheit von äußeren Beschädigungen
  • den Zustand von Beschichtungen und die Korrosionsfreiheit
  • den Zustand und Sitz von Dichtungen
  • den Zustand von Kennzeichnungen
  • die Funktion von Ausstattungselementen

Wartung von Dichtungen

Dichtungen werden auf Sitz und dichtes Schließen geprüft, gereinigt, gepflegt und gegebenenfalls erneuert.

Wartung von Zubehör

Zubehörteile (Bauteile, Leitungen, Kabel etc.) werden auf Beschädigung geprüft und gegebenenfalls ausgetauscht.

Bewegliche Teile wie Scharniere, Öffnerbeschläge oder Öffner werden auf Gangbarkeit geprüft und gegebenenfalls gereinigt und geschmiert.

Wartung elektronischer Bauteile

Der Witterung ausgesetzte elektronische Bauteile (z. B. Sonnen- oder Regensensoren) werden im Zuge der Wartung ebenfalls auf der Oberfläche gesäubert, da sich auf ihnen Schmutzpartikel und Vogelkot ablagern kann, was unter Umständen die Funktionsfähigkeit des Bauteils beeinträchtigt.

Elektrische Zubehörteile wie beispielsweise Schalter, Kabel und Leitungen sind auf Beschädigung zu prüfen und gegebenenfalls auszutauschen.

Lichtbandklappen als natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte

Da Lichtbandklappen mit Zertifizierung als natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte nach DIN EN 12101-2 üblicherweise ausschließlich als Bestandteil von bauordnungsrechtlich erforderlichen Rauchschutzanlagen eingebaut werden, ist auch der Funktionserhalt dieser Geräte von besonderer Bedeutung für ein funktionierendes Brandschutzkonzept des Gebäudes.

Deshalb gelten auch für die Pflege, Wartung und Instandsetzung solcher Rauchschutzanlagen inklusive aller verbauten Rauch- und Wärmeabzugsgeräte besonders hohe Anforderungen und sich hieraus ergebende Pflichten zur Umsetzung für den Hallenbetreiber. Mehr Informationen hierzu befinden sich unter Pflege und Instandhaltung von Rauchabzugsgeräten.


Instandsetzung

Die Auswahl einer geeigneten Lichtbandkonfiguration für eine bestimmte Einbausituation eines Bauvorhabens ist aufgrund der Vielfalt an möglichen Anforderungen und dem daraus folgenden Spektrum an Ausführungsvarianten ein komplexer Planungsprozess. Im Ergebnis werden Lichtbänder passend konfiguriert, so dass deren Leistungseigenschaften den für das Bauvorhaben ermittelten Erfordernissen entsprechen. Die Leistungseigenschaften sind aber immer nur für die spezifische Lichtbandausführung gültig und jede Änderung am Lichtband wird sich auch auf diese Leistungen auswirken.

Aus diesem Grund dürfen ausschließlich Ersatzteile zur Instandsetzung verwendet werden, die den originalen Bauteilen nachweisbar voll entsprechen. Andernfalls erlischt die Gültigkeit der CE-Kennzeichnung und der damit verbundenen Erklärung der Leistungsbeständigkeit, auf deren Grundlage die Eignung für die jeweilige Anwendung ursprünglich nachgewiesen wurde.