Für nahezu alle Tageslichtsysteme der Mitglieder des Fachverbandes FVLR werden von diesen auch lüftbare Ausführungen und Ausstattungsvarianten angeboten. Nachfolgend werden die wichtigsten Arten mit ihren Anwendungsgebieten beschrieben und den verschiedenen Tageslichtsystemen zugeordnet.

Systeme zur kontrollierten natürlichen Lüftung

Lüftbare Ausführung von Lichtkuppeln und Flachdachfenstern

Hierbei handelt es sich um kleine Einzeloberlichter mit einteiligem Verglasungselement, die mit einem Lüftungsrahmen und Öffnersystem ausgestattet sind und so zur natürlichen Lüftung geöffnet werden können. Das Öffnersystem kann dabei über einen (SOLO) oder zwei Antriebe (TANDEM) verfügen und manuell, elektrisch oder pneumatisch betrieben werden. Bei geringen Öffnungswinkeln und geeigneten Einbaulagen sind diese Produkte als sogenannte Spaltlüftung auch bei leichtem Niederschlag noch zur natürlichen Lüftung wirksam.

Doppelklappensysteme zur windgeschützten großvolumigen Lüftung

Doppelklappen sind speziell für den Einsatz als Schönwetterlüftung mit maximalem Lüftungsquerschnitt konzipiert. Die firstseitig öffnenden Doppelklappen werden im Regelfall mindestens 90° geöffnet und schirmen so die freigegebene Öffnung auch teilweise vor den ungünstigen Einflüssen von Seitenwind ab. Die lichte Grundrissfläche der Öffnung wird so komplett freigegeben und für die Lüftung nur durch Einbauteile, beispielsweise die Öffnersysteme, vermindert.

Die Öffnersysteme sind je nach Ausführung als Solo- oder Tandemantriebe je Flügel mit elektrischen oder pneumatischen Antrieben ausgestattet.

Doppelklappen sind als eigenständige Produkte auf Aufsetzkränzen in verschiedenen Varianten erhältlich. Für Lichtbänder gibt es zudem direkt ins Lichtband integrierbare Doppelklappensysteme. Bei Bedarf können aber auch die eigenständigen Doppelklappenlüfter als Unterteilungen zwischen Lichtbändern eingebaut werden.

Lamellenlüftersysteme zur platzsparenden großvolumigen Lüftung

Bei Lamellenlüftern werden, im Vergleich zu normalen öffenbaren Flügeln, viele relativ schmale, nebeneinanderliegende Lamellen gleichzeitig von einem Öffnersystem geöffnet und geschlossen. Die Lamellen eines Lüfters haben deswegen die gleiche Breite und sind durch das Öffnersystem miteinander gekoppelt.

Die Mitglieder des Fachverbandes bieten sowohl elektrische als auch pneumatisch angetriebene Öffnersysteme für Lammellenlüfter an.

Lamellenlüfter werden häufig für den Wandeinbau vorgesehen und dort als Nachströmöffnungen genutzt, da besonders in dieser Anwendung der sehr geringe Platzbedarf im Vergleich zu normalen Fenstern zum Öffnen für sehr große Öffnungsquerschnitte von Vorteil ist. Der Querschnitt der Wandöffnung wird im geöffneten Zustand nur durch die Flächen des Einbaurahmens und der geöffneten Lamellen reduziert und steht so zum Großteil zur natürlichen Lüftung zur Verfügung.

Auch für den Dacheinbau sind Geräte erhältlich, die große Öffnungsflächen zur Schönwetterlüftung zur Verfügung stellen und als Einzelgeräte oder in Lichtbändern eingebaut werden können.

Für die Ausführung der Lamellen können je nach Bedarf der jeweiligen Anwendung Lamellenlüfter mit lichtundurchlässigen Lamellen aus Blech oder Sandwichbauteilen oder Systeme aus Rahmen mit lichtdurchlässiger Ausfachung aus Glas oder Kunststoff gewählt werden.

Lüftbare Überschlagsklappen von Rauch- und Wärmeabzugsgeräten

Unter Überschlagsklappen versteht man Flügel die deutlich weiter als 90° öffnen um eine Öffnung komplett freizugeben und zugleich negative Windeinflüsse zu minimieren.

Üblicherweise handelt es sich hierbei um Rauch- und Wärmeabzugsgeräte deren Funktionsfähigkeit auch für die viel häufigere Nutzung als natürliche Schönwetterlüftung mit maximalem Lüftungsquerschnitt nachgewiesen wurde.


Zubehör für Lüftungssysteme

Komfortable Nutzung und sicherer Betrieb

Anders als für das manuelle Öffnen und Schließen von Lüftungsklappen sind für pneumatische und besonders für elektrisch betriebene natürliche Lüftungssysteme nahezu keine Grenzen für die Steuerung der Anlagen gesetzt. Die Mitglieder des Fachverbandes bieten sowohl die Beratungskompetenz als auch entsprechende Lösungen.

Den Einstieg in die Steuerung von elektrisch oder pneumatisch betriebenen Lüftungsanlagen bildet die manuelle Betätigung über gut sichtbar verteilten Lüftertastern in Verbindung mit einer Wind- und Regenüberwachung welche die Lüftungssysteme im Fall von Niederschlag oder starkem Wind automatisch schließen, und so Schäden in den darunter liegenden Räumen aber auch an den Lüftungssystem selbst verhindern.

Die Wind- Regenüberwachung bei geöffneten Lüftungssystemen wird von den Herstellern für eine dauerhafte Funktionsfähigkeit der Systeme vorausgesetzt!

Die entsprechenden Vorgaben in den Einbau- und Betriebsanleitungen der Lüftungssysteme müssen beachtet werden.

Um für die künftigen Forderungen an immer niedrigere Energieverbräuche bei gleichzeitig steigenden Anforderungen an die Arbeitsbedingungen und den Nutzungskomfort in Innenräumen von Gebäuden gewappnet zu sein, wird auch heute schon die sensorgeregelte automatische Steuerung der Lüftungsanlagen empfohlen. Die so umsetzbaren Nutzungsvorteile sind vielfältig:

  • Durch die kontrollierte Ansteuerung von bodennahen Nachströmöffnungen zusammen mit Abluftöffnungen im Dach steigt die Effektivität der Lüftung.
  • Durch die tageszeitabhängige Steuerung lassen sich besondere Lüftungskonzepte wie zum Beispiel eine Nachtauskühlung umsetzen.
  • Eine Steuerung in Abhängigkeit der Innen- und Außentemperaturen ermöglicht ein bestmögliches Innenklima im Sommer und die Reduzierung von Energieverlusten in kalten Jahreszeiten.
  • In Verbindung mit entsprechenden Sensoriken der Luftqualität lässt sich die Lüftung so kontrollieren, dass Innentemperatur, Luftqualität und Energieeinsparung im Einklang stehen.