Einbauvorbereitungen

Die nachfolgenden Empfehlungen und Hinweise zum Einbau eines Lichtbandes spiegeln die allgemeinen Erfahrungen und den üblichen Stand der Technik wider. Spezifische Vorgaben des Herstellers zum Einbau seiner Lichtbänder haben daher immer Vorrang vor den folgenden Empfehlungen.

Anforderungen an bestehende Aufkantungen

Zum Einbau eines Lichtbandsystems auf einer bauseitig zur Verfügung stehenden Aufkantung, muss diese allen Vorgaben des Herstellers des Lichtbandsystems entsprechen und, wenn baurechtlich erforderlich, über entsprechende Nachweise verfügen.

Die folgende Liste zählt einige regelmäßig auftretende Vorgaben an die bestehenden Aufkantungen auf, ohne hierbei Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben:

  • Die Ausführung, insbesondere Breite und Neigung der oberen Auflage- und Befestigungsflächen müssen den Vorgaben des Herstellers entsprechen.
  • Die oberen Auflage- und Befestigungsflächen für das Lichtband der Aufkantung müssen umlaufend ausreichend eben ausgeführt werden.
  • Die Aufkantung muss tragfähig sein, alle Kräfte aus der belasteten Lichtbandkonstruktion sicher aufnehmen und ins Hallentragwerk ableiten.
  • Die Aufkantung muss so steif sein, dass die aus den Belastungen resultierenden Verformungen gemäß den Vorgaben des Herstellers begrenzt werden.

Die folgenden Grundregeln und Anforderungen an die Aufkantungen sind in den genannten Fällen auch ohne explizite Vorgabe durch den Hersteller allgemein gültig.:

  • Die geplante Ausführung des Anschlusses der Abdichtung an der Aufkantung ist mit dem Hersteller des Lichtbandes technisch abzustimmen.
  • Kann Kondensat- und Feuchteanfall an der Aufkantung nicht ausgeschlossen werden, sind die Aufkantungen vor Fäulnis und Korrosion zu schützen.
  • In beheizten Gebäuden sind die Aufkantungen ausreichend wärmezudämmen und Wärmebrücken zu vermeiden.
  • Bei großflächigen Dächern im Industriebau sind für die Aufkantung und den Dachanschluss im Regelfall die Vorgaben der DIN 18234-Reihe einzuhalten.

ACHTUNG! Aufkantungen, die zur Montage von Lichtbandsystemen vorgesehen werden, sind wesentliche Bestandteile für die dauerhaft sichere Funktion des Produktes. Eine mangelhafte Aussteifung der Aufkantung gegen die auftretenden Kräfte oder gar eine zu geringe Tragfähigkeit können zur Gefahr für Leib und Leben werden. Durch zu große Bewegungen in der Unterkonstruktion werden wesentliche Funktion des Lichtbandes wie Dichtigkeit und Tragfähigkeit negativ beeinflusst. Bei Einbau auf einer nicht offensichtlich mangelhaften Unterkonstruktion stellt dies keinen Mangel des Bauproduktes Lichtband dar.

Herstellung der Dachöffnung für Lichtbandzargen

Zum Einbau einer Lichtbandzarge sind die hierfür vorgesehenen Dachöffnungen nach den folgenden Anforderungen herzustellen:

  • Die Öffnung für das Lichtband in der Dachfläche muss ausreichend groß sein, dass die geplante Lichtbandzarge eingesetzt und befestigt werden kann.
  • Bei freitragend geplanten Lichtbandzargen müssen die einzelnen Stahlblechzargensegmente an den Enden ausreichend weit (gemäß Planung) auf der tragfähigen Unterkonstruktion aufliegen, um diese sicher darauf befestigen zu können.
  • Bei nicht freitragenden Zargen muss eine umlaufend ebene und tragefähige Unterkonstruktion zur Verfügung stehen, deren lichte Öffnung den Nennmaßen der Lichtbandzarge entspricht. Ihre Befestigungsoberfläche muss ausreichend breit sein um die Stahlblechzargensegmente sicher befestigen zu können.
  • Egal ob freitragende oder nicht freitragende Zarge, die umliegende Dachfläche muss unabhängig von der Zargenbefestigung so am Gebäudetragwerk verankert werden, dass keinerlei Kräfte aus der Dachkonstruktion in die Lichtbandzargen eingeleitet werden können.
  • Die Dachdurchdringungsbereiche von Lichtbandzargen sind im Industriebau bei großflächigen Dächern unter Beachtung der DIN 18234-Reihe auszuführen.

Durchsturzschutz

Lichtbänder sind im Grundsatz weder begehbar noch betretbar noch durchsturzsicher. In allgemein zugänglichen Dachflächen (Dachterrassen, Parkdächern, begehbaren Gründächern usw.) sind daher besondere Schutzmaßnahmen erforderlich. Dies gilt auch, sobald Arbeiten auf der Dachfläche ausgeführt werden müssen (siehe ASR A2.1 „Schutz vor Absturz und herabfallenden Gegenständen, Betreten von Gefahrenbereichen“, Abschnitt 7 „Arbeitsplätze und Verkehrswege auf Dächern“). Geeignet sind zum Beispiel Umwehrungen, Umzäunungen, Gitter oder ähnliches, die in der Dachfläche verankert werden.


Befestigung von Lichtbandzargen

Nur ausreichend dimensionierte Schraubverbindungen verankern die Lichtbandzargen zuverlässig gegen die aus dem Lichtband einwirkenden horizontalen und vertikalen Kräfte von Wind, Schnee und sonstigen Belastungen.

Die erforderliche Befestigung der Lichtbandzargen wird daher im Rahmen der Planung für den vorhandenen Befestigungsuntergrund und die zu erwartenden Beanspruchungen dimensioniert und in den Montage- oder Planungsunterlagen vorgegeben. Die Befestigung muss unter Einhaltung dieser Vorgaben erfolgen!

Hinweise zu einer sicheren Befestigung auf Dachflächen liefert die FVLR-Richtlinie 03 Befestigungsmittel von Lichtkuppeln und Lichtbändern auf Dächern.

FVLR Richtlinie 03:

Befestigungsmittel von Lichtkuppeln und Lichtbändern auf Dächern

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Anschlusstechnik im Flachdach

Dachabdichtungen müssen wasserdicht sein. Dieser Grundsatz gilt nicht nur für die Dachfläche, sondern er muss auch bei allen Dachanschlüssen und Dachdetails im wasserführenden Bereich berücksichtigt werden.

Es gelten folgende Grundsätze:

  • Sämtliche Dacheinbauteile sind zuverlässig dicht einzubinden.
  • Alle Anschluss- und Verbindungsstellen der Dachabdichtung sind materialhomogen herzustellen.
  • Anschluss- und Verbindungsstellen sollen nach Möglichkeit aus der Abdichtungsebene herausgehoben werden.

Diese Grundsätze gelten auch für das Eindichten von Lichtbandzargen.

Marktgängige Flachdachabdichtungen sind:

  • Bitumen-Dachbahnen
  • Kunststoff-Dachbahnen
  • Kautschuk-Dachbahnen

Anwendungshinweis:

Die nachfolgenden Ausführungsdetails und Hinweise basieren auf der Praxiserfahrung der Verbandsmitglieder des FVLR. Sie entbinden den Anwender keinesfalls von der Pflicht, sich mit den jeweils gültigen Vorschriften und Richtlinien vertraut zu machen. Die Angaben erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, sind jedoch unverbindlich, ohne Gewähr und ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Die Fachregeln des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks beschreiben und zeigen z. B. in den „Flachdachrichtlinien“ einige Konstruktionsdetails und Anschlusslösungen für den Bereich des Flachdaches, die als allgemein anerkannte Regeln der Technik gelten. Es gibt allerdings heute so viele Möglichkeiten ein Dach abzudichten, dass die Fachregeln keinesfalls alle denkbar möglichen Fälle aufzeigen und abhandeln können.

Die meisten Aufkantungen von Lichtbändern bestehen aufgrund ihrer Größe aus einzelnen Segmenten zum Beispiel aus Stahlblech oder Holz. Diese werden auf der Baustelle zu einer Aufkantung mit umlaufend ebener Auflagefläche zusammengesetzt und befestigt. Dadurch sind geringfügige Luftundichtigkeiten an der montierten Aufkantung normal. Vor dem Dämmen der Zarge ist deshalb immer die gegebenenfalls vorhandene Dampfsperre dicht an der Aufkantung anzuschließen und die potentiellen Undichtigkeitsfugen sind dampfdicht zu versiegeln. Dann kann die Dämmung angebracht werden und der Anschluss der Dachabdichtung erfolgen.

Lichtbandzargen und andere Aufkantungen von Lichtbändern werden üblicherweise durch Hochführen der Dachabdichtung an der Außenfläche bis zur ihrer Oberkante eingedichtet. Dort werden sie dann entweder mittels Profilschienen mechanisch gesichert und zur Aufkantung versiegelt oder die Dachbahn wird noch weiter bis auf die Auflage- und Befestigungsfläche für das Lichtband geführt und durch dieses später mechanisch gesichert. Hierfür müssen die Abdichtungsarbeiten natürlich vor der Montage des Lichtbandes abgeschlossen sein und Stoßbereiche der Dachbahn müssen eben ausgeführt werden, da für die Lichtbandmontage eine ebene Auflagefläche erforderlich ist.

Ausführliche und bebilderte Tipps und Hinweise liefert auch das Heft 5 des FVLR „Dachanschlüsse im Detail“.

FVLR Heft 5:

Dachanschlüsse im Detail

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Bild eingedichtete Lichtbandzarge

Bei Dachabdichtungsarbeiten im Bereich fertig montierter Lichtbänder und insbesondere bei Anschlussarbeiten an deren Aufkantungen müssen die Lichtbänder effektiv vor Verschmutzungen und Beschädigungen geschützt werden. Vor allem die Bestandteile aus Kunststoffen reagieren empfindlich auf Wärmeeinwirkung von Brennern oder Heißluftpistolen. Kleber oder Bitumenrückstände lassen sich nur sehr schwer wieder entfernen.

Kommt es bei den Montage- und Dachanschlussarbeiten trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu Verschmutzungen am Lichtband müssen für deren Entfernung die Vorgaben für die Reinigung beachtet werden, da die Verwendung abrasiver oder chemisch aggressiver Reinigungsmittel oder ungeeigneter Reinigungsverfahren zu irreversiblen Schäden an den Lichtbändern führen können.


Einbindung in Dachdeckungen

Lichtbänder werden mit ihren Lichtbandzargen nicht nur in Flachdächer mit Dachabdichtungen eingesetzt, sondern auch in leicht geneigten Dächern mit profilierten Dachdeckungen zum Beispiel aus Blech. Die Dachdeckungen müssen dabei regensicher sein und das Wasser in Dachneigung abführen. Der gleiche Grundsatz gilt auch für den Einbau der Lichtbandzarge in solche Dächer.

Aus diesem Grund werden Lichtbänder in solchen Dächern üblicherweise direkt auf dem First in Firstrichtung verlaufend eingebaut oder sie werden in Dachneigung quer zum First über den First verlaufend eingebaut, sogenannte Traufe-First-Traufe Lichtbänder.

In beiden Einbausituation wird kein Wasser von der Dachfläche zur Aufkantung des Lichtbandes hingeführt. Die aus der Dachfläche herausragenden Aufkantungen mit dem darauf montierten Lichtbändern stellen die höchsten Punkte im Dach dar und Niederschlagswasser kann ungehindert vom Lichtband auf die umliegenden Dachflächen und von dort in Richtung der Dachneigung vom Lichtband weg ablaufen.

Ausführliche und bebilderte Tipps und Hinweise zum Einbau gibt das Heft 5 des FVLR „Dachanschlüsse im Detail“.

FVLR Heft 5:

Dachanschlüsse im Detail

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Der regensichere Anschluss der Dachdeckung an der Aufkantung erfolgt daher genau wie bei anderen Hochpunkten im Dach durch Einblechung der Zarge oder Aufkantung und entsprechende Profilfüller in den entstehenden Hohlräumen.


Montage des Lichtbandsystems

Die Bausätze von Lichtbändern umfassen alle für den Einbau erforderlichen vorgefertigten Bauteile sowie allen nötigen Kleinmaterialien, wie Befestigungsmittel und Abdichtungsmaterialien. Das Lichtband muss gemäß den Vorgaben der allgemeinen Bauartgenehmigung sowie dem aktuellen Stand der Montageanleitung unter Beachtung der objektspezifischen Planungsvorgaben eingebaut werden. Die Montage von Lichtbandbausätzen wird deshalb üblicherweise durch entsprechend eingewiesene Fachmonteure in Regie des Lichtbandherstellers ausgeführt und dokumentiert.

Dies gewährleistet, dass die hohe Qualität der vorgefertigten Komponenten von Lichtbandsystemen der Mitglieder unseres Fachverbandes in einwandfrei und dauerhaft funktionierenden Lichtbändern mündet.